Der ‚Offene Anfang‘ bezeichnet die zeitliche Spanne zwischen dem Eintreffen der Kinder im Klassenraum und dem tatsächlichen Beginn des Unterrichts und findet in der Zeit von 7.45 – 8.00 Uhr statt.
Lehrpersonen befinden sich während des ‚Offenen Anfangs‘ im Bereich der Klassenräume.
Die Teilnahme am ‚Offenen Anfang‘ ist den Schülern/Schülerinnen freigestellt.
Der ‚Offene Anfang‘ bietet den Kindern vielfältige Angebote in sozialen, kognitiven und emotionalen Bereichen des Erfahrens und Lernens.

1. Warum ist mir als Lehrkraft der ‚Offene Anfang‘ sehr wichtig?

– Schule ist für mich nicht nur Unterrichtsort, sondern vielmehr Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum.
– Die Schüler/Schülerinnen haben Zeit für einzelne Gespräche mit Mitschülern und auch Lehrern.
– Die entspannte und ruhige Atmosphäre baut Aggressionen ab; die Schüler gehen friedlicher miteinander um.
– Der Lehrer kann sich einzelnen Schülern zuwenden (außerhalb des Unterrichts).
– Im ‚Offenen Anfang‘ kommen die Schüler in angenehmer Atmosphäre zusammen, soziale Kontakte werden aufgebaut und gepflegt.
– Der ‚Offene Anfang‘ bietet die Möglichkeit, gemeinsam in den Morgen zu starten.
– Das soziale Miteinander ohne „Programm“ ist wichtig.
– Schüler und Schülerinnen haben Zeit füreinander.
– Der ‚Offene Anfang‘ ermöglicht eine Verbesserung des Miteinanders (gemeinsames Spiel).
– Schüler lernen sich besser kennen – Verabredungen finden statt.

Bereich des Förderns

Mir ist der ‚Offene Anfang‘ wichtig, damit ich
– in dieser Zeit mit einigen schwachen Schülern lesen üben kann.
– die Zeit nutzen kann, um einige Kinder speziell zu fördern.
– die Möglichkeit habe, die Schüler aus einem anderen Blickwinkel zu beobachten oder zu fördern.
– die Möglichkeit habe, mit schwachen Schülern eventuell Erklärungen, den Unterricht betreffend, nachzuholen.
– gelegentlich Kinder einzeln oder in der Gruppe fördern kann.
– die Kinder individuell ansprechen und ihnen Hilfen geben kann.
– Zeit habe, mich mit einzelnen Schülern intensiver zu befassen.

Zeit für Gespräche

Mir ist der ‚Offene Anfang‘ wichtig, damit ich Zeit habe,
– Probleme einzelner Schüler aufzufangen und zu besprechen.
– Gespräche mit den Schülern zu führen.
– mit den Schülern Probleme zu besprechen.
– mich um einzelne Schüler zu kümmern, persönliche Probleme usw.

Schule als Ort des Wohlfühlens kennen lernen

– Die Schüler sollen sich glücklich und geborgen fühlen.
– Die Schüler können miteinander „arbeiten“, „quatschen“, „spielen“ usw..
– Die Schüler können sich auf die Schule (Unterricht) einstimmen und Abstand zum häuslichen Umfeld bekommen.
– Die Schüler haben Zeit mit anderen Kindern zu spielen, zu reden und die Lernsituation in Ruhe zu beginnen.
– Die Kinder können neue Arbeitsmittel kennenlernen.
– Die Schüler stimmen sich auf den Unterricht ein (Warmlaufen).
– Der ‚Offene Anfang‘ ist für die „schwierigen Kinder“ mit unterschiedlichen Anlaufphasen sehr wichtig!
– Der ‚Offene Anfang‘ macht es möglich, in entspannter Atmosphäre den Schulmorgen zu beginnen.
– Der ‚Offene Anfang‘ ist für mich ein stressfreier Einstieg in den Schulvormittag.
– Der Unterricht kann pünktlich und ruhig beginnen.

2. Was machen meine Schüler*innen im ‚Offenen Anfang‘

Der Lehrer/die Lehrerin steht als Gesprächs-, Arbeits- oder Spielpartner zur Verfügung
– sie malen
– sie arbeiten am Computer
– sie spielen Gesellschaftsspiele
– sie arbeiten mit Lernwörtern
– sie spielen mit Puppen und Kuscheltieren
– sie tauschen Bilder
– sie beschäftigen sich mit Freiarbeit
– sie spielen Rollenspiele (z. B. Titanic, Arzt …)
– sie lesen Bücher aus der Klassenbücherei
– sie beenden Arbeiten
– sie lesen eigene Geschichten vor
– sie machen Leseübungen
– sie nehmen zusätzliche Bastelangebote wahr
– sie führen Gespräche miteinander
– sie übernehmen Ämter
– sie führen Gespräche untereinander
– sie erzählen von Erlebtem
– sie sitzen und schauen

3. Was mache ich als Lehrkraft im ‚Offenen Anfang‘ ?

– Ich helfe den Kindern.
– Ich beschäftige mich mit einzelnen Schülern: Leseübungen, Lernspiele erklären, zuhören, Hilfen geben.
– Ich erkläre Computerspiele.
– Ich beobachte die Kinder in ihrem Verhalten und beim Spielen.
– Ich hänge Arbeiten der Kinder auf.
– Ich führe Einzelgespräche bzgl. fehlender oder unsachgemäßer Hausaufgaben.
– Ich lese den Kindern vor.
– Ich führe Gespräche mit den Kindern.
– Ich kann mit den Schülern Konflikte lösen und Streit schlichten.
– Ich kann neue Spiele und Bücher anbieten und erklären.
– Ich kann Freiarbeitsmaterialien einführen und erklären.
– Ich kann besondere Lernangebote machen.
– Ich kann Kakaogeld einsammeln.
– Ich erledige Klassengeschäfte.
– Ich singe mit den Kindern.
– Ich höre mit den Kindern Gedichte.
– Ich räume auf.
– Ich mache Stilleübungen mit den Kindern.

Der ‚Offene Anfang‘ ist nicht für Elterngespräche zu nutzen und ebenso wenig bleibt im ‚Offenen Anfang‘ Raum und Zeit für gemeinschaftliches Arbeiten an Unterrichtsinhalten (Rückgabe oder Besprechung einer Klassenarbeit / Kontrolle von Hausaufgaben).
Nachdem wir uns über die Einführung des ‚Offenen Anfangs‘ im Kollegium geeinigt hatten, verabredeten wir eine regelmäßige Evaluation.

Zusammenfassend bleibt festzustellen:

Der ‚Offene Anfang‘ ist uns wichtig, weil er den Schultag nicht nur zeitlich gleitend, sondern auch den Unterricht kindgerecht, spielerisch und entspannt beginnen lässt. Die Kinder sind so eher in der Lage, ausgeglichen, lern- und aufnahmebereit die gelenkte Arbeitsphase anzugehen.

Gründe für den „Offenen Anfang“ an unserer Schule!

Der ‚Offene Anfang‘ ist ein wichtiges Element des Schulalltags, weil er diesen nicht nur zeitlich gleitend, sondern auch den Unterricht kindgerecht, spielerisch und entspannt beginnen lässt. Die Kinder sind so eher in der Lage, ausgeglichen, lern- und aufnahmebereit die beginnende Arbeitsphase anzugehen.

Die Klassenlehrerin befindet sich während der Zeit des ‚Offenen Anfangs‘ im oder in der Nähe des Klassenraums.
Die Teilnahme am ‚Offenen Anfang‘ bietet den Kindern Angebote im sozialen, kognitiven und emotionalen Bereich des Erfahrens und Lernens.

Eckpfeiler der pädagogischen Begründung für den Einsatz des ‚Offenen Anfangs‘ an unserer Schule:

Der Offene Anfang ist Schulleben

  • Schule ist nicht nur Unterrichtsort, sondern vielmehr auch Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum
  • Die Schüler haben Zeit für einzelne (schulische/private) Gespräche mit den Lehrerinnen. Die Lehrerin kann sich einzelnen Schülern außerunterrichtlich zuwenden.
  • Die entspannte und ruhige Atmosphäre baut Aggressionen ab. Die Kinder gehen friedlicher miteinander um.
  • Im Offenen Anfang kommen die Kinder in friedlicher Atmosphäre zusammen, soziale Kontakte werden aufgebaut und gepflegt.
  • Der offene Anfang bietet die Möglichkeit miteinander zu sprechen und gemeinsam in den Morgen zu starten.
  • Das soziale Miteinander ohne Programm ist wichtig

Der Bereich des Förderns

Der Offene Anfang ist wichtig um:

  • In dieser Zeit mit schwachen Schülern z.B. Lesen, Rechnen zu üben
  • Die Möglichkeiten zu haben, die Kinder aus einem anderen Blickwinkel zu beobachten und zu fördern.
  • Die Möglichkeit zu haben, mit einzelnen Kindern den Unterricht betreffend Erklärungen nachzuholen
  • Gelegentlich Kinder einzeln oder in einer Kleingruppe zu fördern

Schule als Ort des Wohlfühlens

  • Die Kinder sollen sich glücklich und geborgen fühlen, sie können miteinander quatschen, spielen, arbeiten und die Lernsituation in Ruhe beginnen.
  • Die Schüler können sich auf den Tag/ den Unterricht einstimmen und Abstand zum häuslichen Umfeld bekommen.
  • Die Kinder können neue Arbeitsmittel kennen lernen.
  • Der Offene Anfang ist für „schwierige“ Kinder mit unterschiedlichen Anlaufphasen wichtig.
  • Der Offene Anfang ist für die Lehrerin ein stressfreier Einstieg in den Schulvormittag
  • Der Unterricht kann pünktlich und ruhig beginnen.

Was machen Kinder im Offenen Anfang?

Die Kinder malen, spielen Gesellschaftsspiele, arbeiten mit Karteien, spielen mit Kuscheltieren, üben Lernspiele, tauschen Bilder, ordnen Arbeitsmaterial, lesen Bücher, beenden Arbeiten, lesen eigene Geschichten vor, nehmen ein kleines Bastelangebot wahr, lernen am Computer, führen Gespräche miteinander, übernehmen Ämter, erzählen von Erlebtem oder schauen einfach zu.

Was macht die Lehrerin im Offenen Anfang?

Sie beschäftigt sich mit einzelnen Schülern (Leseübung, zuhören, Hilfen geben …), beobachtet die Kinder in ihrem Verhalten beim Spielen, führt Einzelgespräche (z.B. wegen fehlender Hausaufgaben etc.), liest einem Teil der Kinder vor, löst Konflikte und schlichtet Streit, macht mit einzelnen Kindern sozial-stärkende Übungen, bietet neue Spiele an, erklärt in Kleingruppen Freiarbeitsmaterial, kann besondere Lernangebote machen, erledigt einzelne Klassengeschäfte, räumt auf, hängt Arbeiten der Kinder auf.

Kein Elterngespräch im Offenen Anfang!!!

Der Offene Anfang ist nicht für Elterngespräche zu nutzen und ebenso wenig bleibt im Offenen Anfang Raum und Zeit für gemeinschaftliches Arbeiten an Unterrichtsinhalten (z.B. Besprechung und Rückgabe von Klassenarbeiten, Kontrolle von Hausaufgaben).